5 Fragen an… Caroline Beiner

1 Seit Jahren engagierst du dich im Kulturverein. Was bedeutet dir dieses Engagement?
Für mich hatte Kultur seit Kindheit eine grosse Bedeutung, ich bin sozusagen damit aufgewachsen. Als ich nach Deitingen gezogen bin, wurde ich angefragt, im Kulturverein mitzumachen. So habe ich vor allem auch Einblickin das Kleintheater erhalten. Es ist spannend, die Künstlerinnen und Künstler hinter der Bühne als Menschen kennenzulernen. Mich beeindruckt, dass wir im kleinen Deitingen schweizweit berühmte Persönlichkeiten engagieren können. Wir öffnen unser kleines Dorf sozusagen für die grosse Welt.
2 Die Musik hat in deinem Leben einen hohen Stellenwert. Magst du uns davon erzählen?
Bei uns zu Hause hatte Musik einen hohen Stellenwert. Durch unsere Familienreisen habe ich viel Volksmusik anderer Länder kennengelernt. Klassische Musik, Schweizermusik, Weltmusik – mich bewegt die Vielfältigkeit. Die Art, mit Musik unterwegs zu sein, aufeinander zu hören, miteinander etwas zu erarbeiten und anderen damit Freude zu bereiten, ergreift mich. Es ist für mich ein Geschenk, Menschen musikalisch begleiten zu dürfen – in kleinen Formationen wie auch in der Orchesterwelt. Da, wo ich keine Worte mehr finde, kann ich mit meinen Instrumenten Menschen berühren.
3 Nebst deinem musikalischen und kulturellen Engagement setzt du dich sehr für den Baschitreff und das Begegnungsangebot mit Asylsuchenden ein. Was bedeuten dir diese Begegnungen?
Es sind sehr schöne Begegnungen voller Dankbarkeit der Asylsuchenden, die mich jedoch auch meine Hilflosigkeit spüren lassen. Es ist ein kleiner Beitrag für sie – gerne möchte ich mehr machen. Es ist mir wichtig, dass sich die Asylsuchenden in Deitingen willkommen fühlen. Obwohl wir dieses Begegnungsangebot seit sechs Jahren anbieten, ist es uns noch nicht gelungen, Menschen aus der Bevölkerung dafür zu gewinnen.
4 Seit Jahren arbeitest du als Katechetin. Wie hat sich deine Arbeit verändert?
Ich unterrichte seit zwanzig Jahren als Katechetin und nehme wahr, dass Kirche und Religion in den Familien an Bedeutung verloren haben. Die Kinder sind aber weiterhin an religiösen und philosophischen Fragen interessiert. Ich hoffe, dass die Umstrukturierung des Religionsunterrichts gelingen wird.
5 Seit etwas mehr als einem Jahr bist du Grossmutter.Wie fühlt sich das an?
Es ist ein wundervolles Geschenk, mit diesen Kinderaugen die Welt neu zu entdecken. Aurelia schenkt mir Entschleunigung und Präsenz im Moment.
Danke für die spannenden Antworten, Caroline!
Wem stellst du in der nächsten Ausgabe 5 Fragen?
Meine Interviewpartnerin im nächsten Bulletin ist LeaSommerhalder.
Die Rubrik «5 Fragen an…» ist wie ein Staffellauf: Deroder die zuletzt Befragte interviewt den oder die Nächste/n.